Von einem eingewachsenen Zehennagel spricht man, wenn sich die Nagelplatte an einer oder beiden Seiten zu sehr einrollt und nach innen wächst und so starken Druck auf den Nagelfalz und das umliegende Gewebe ausübt. Das kann mit der Zeit sehr schmerzhaft werden und auch zu einer Entzündung führen.
Anleitung: Watte beim eingewachsenen Nagel
Die Ursache für einen einwachsenden Nagel können neben Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes), verändertem Wachstum, vorangegangene Verletzungen oder genetischer Veranlagung vor allem das falsche Schneiden der Nägel und zu viel Druckbelastung durch zu enge Schuhe sein.
Achten Sie deshalb immer darauf, passendes und nicht zu einengendes Schuhwerk zu tragen und die Nägel beim Kürzen nur gerade und nicht zu rund zu schneiden.
Sollten Sie bemerken, dass ein Nagel beginnt, einzuwachsen, ist es ratsam, sofort zu handeln, um eine Verschlechterung zu vermeiden.
Zu den ersten Behandlungsmöglichkeiten zählt unter anderem die Verwendung einer Tamponage mit Watte, da so eine sofortige Druckentlastung stattfindet.
Die Tamponade dient vor allem dazu, die Schmerzen zu lindern, Sie sollten aber noch weitere Schritte einleiten, um die Beschwerden komplett zu heilen.
Wichtig ist, den Nagel wieder in die richtige Wuchsrichtung zu bekommen, wofür es verschiedene Methoden gibt: das Tapen mit einem Nagelfalz-Tape oder das Einsetzen einer Korrekturspange sind die gängigsten. Am besten ist es, wenn Sie sich mit einem eingewachsenen Fußnagel umgehend an einen Arzt oder Medizinischen Fußpfleger / Podologen wenden, um die richtige Behandlungsmethode zu finden. Dies gilt besonders, wenn der Zeh bereits entzündet ist.
Warum Watte / Tamponage unter Nagel verwenden?
Bei einem eingewachsenen Nagel im Anfangsstadium kann Ihnen die Watte vor allem die Schmerzen nehmen, die der Nagel auf das umliegende Gewebe ausübt. Im weiteren Verlauf, wenn die Haut gerötet und erwärmt ist, bereits bei leichten Berührungen schmerzt oder möglicherweise schon eitert, sollten Sie besser einen Termin bei einem Podologen vereinbaren. Dieser wird unter sterilen Bedingungen die betroffene Stelle entsprechend behandeln, indem er möglichen Eiter entfernt und den Nagel eventuell richtig beschneidet. Anschließend wird die Nagelfalz, also die Stelle zwischen Nagelplatte und Haut mit der Watte „ausgefüttert“.
Die Watte ist relativ weich und anpassungsfähig, aber dennoch stark genug, um als Puffer oder „Abstandshalter“ zu dienen. Die meisten Medizinischen Fußpfleger benutzen allerdings keine Watte, sondern ein spezielles Tamponade-Vlies.
Die Behandlung mit einer Tamponage muss meist über mehrere Wochen erfolgen; eben so lange, bis der Nagel wieder gesund nachgewachsen ist.
Auch, damit der Nagel während dieser Zeit genügend Auflagefläche im Weichteilgewebe findet und nicht direkt wieder einwächst, ist die Watte hilfreich. Es erfordert Geduld und ein gewisses Durchhaltevermögen, da Fußnägel gerade im Vergleich zu den Fingernägeln recht langsam wachsen.
Die Watte sollte regelmäßig, am besten täglich gewechselt werden. Am sinnvollsten ist es, dies nach einer genauen Einweisung durch den behandelnden Podologen selbst durchzuführen, beziehungsweise durch einen Angehörenden oder Pflegenden erledigen zu lassen. Nach ein paar Wochen sollten Sie aber dennoch einen Kontrolltermin vereinbaren. Der Podologe wird Sie dementsprechend beraten und einen auf Sie und Ihre Beschwerden abgestimmten Therapieplan erstellen.
Welches Zubehör benötigt man?
Sauberkeit ist ein wichtiger Bestandteil für eine erfolgreiche Behandlung. Die sowieso schon empfindliche Haut ist recht anfällig für das Eindringen von Keimen und Erregern, was zu einer Entzündung, Nagelbettentzündung oder auch zu Nagelpilz führen kann. Aus diesem Grund sollten bei der Behandlung immer puderfreie Handschuhe getragen und die Hände, Füße und Werkzeuge vor Beginn gut desinfiziert werden.
Sie benötigen also:
- ein Paar Einmal-Handschuhe
- ein Hautdesinfektionsmittel
- eine Rolle Tamponade-Material (Vliesstoff)
- eine saubere Schere
- eine spitze Pinzette
- und eine Nagelsonde (dünnes Instrument zum Einlegen der Tamponade).
Watte richtig schieben – Anleitung
Vor dem Tamponieren sollten Sie sich alle benötigten Materialien bereit legen. Die Schere, Pinzette und Sonde legen Sie dabei am besten auf ein Stück Küchenrolle und sprühen sie mit Desinfektionsmittel ein, lassen es ein paar Minuten einwirken und trocknen die Werkzeuge dann ab.
So wird die Tamponade / Watte richtig eingesetzt:
Die richtige Anwendung kann etwas Übung erfordern, doch mit jedem Mal wird es einfacher gelingen. Sollten noch Fragen sein, oder trotz des Tamponierens weiterhin Schmerzen oder Schwellungen auftreten, nehmen Sie am besten Kontakt zu Ihrem Podologen auf, der Ihnen sicher gerne weiterhelfen wird.
Weitere Möglichkeiten: