Ich hatte schon als Kind breite Zehennägel, die mir während der Kindheit allerdings keinerlei Probleme bereitet haben. Geändert hat sich das erst, als ich in die Pubertät kam und begann, zum Teil auch unbequeme, aber angesagte Schuhe zu tragen und mir die Zehennägel mit Nagelschere und Feile in Form brachte.
Meine Geschichte – der Erfahrungsbericht
Leider habe ich mich damit wahrscheinlich nicht genau befasst, denn ich hatte immer wieder Probleme mit Druckstellen an den Nagelrändern der großen Zehen. Sie waren heiß, empfindlich, gerötet. Kurzzeitig konnte ich das dann etwas verbessern, indem ich die schmerzende Kante des Nagels einfach entfernt hatte. Gleichzeitig habe ich das Problem damit aber noch unwissentlich vergrößert, denn anstatt den Nagel gerade zu beschneiden, hatte er dadurch natürlich abgerundete Ecken. Beim Herauswachsen gab es dabei dann immer wieder schmerzhafte Stellen am Nagelrand, die ich nicht in den Griff bekommen habe und die immer schlimmer wurden. Im Endstadium konnte ich keine geschlossenen Schuhe mehr anziehen und die Seitenränder der großen Zehen waren vereitert.
Diese Probleme liegen schon lange zurück, etwa 25 Jahre. Zu dieser Zeit gab es noch nicht an jeder Ecke eine Medizinische Fußpflege und das kam mir und meinen Eltern damals auch nicht in den Sinn. Es wurde herumgedoktort, bis eben nichts mehr ging.
Operation als letzter Weg
Nachdem alle Hausmittel versagt hatten und ich schon eitrige, eingewachsene Nägel hatte, hatte ich einen Termin bei einem Orthopäden aus dem Nachbarort. Nachdem dieser meine knallroten, entzündeten Zehen sah, war klar, dass alles auf eine Operation, also eine Nagelbettverkleinerung hinauslief.
Einige Tage später war es dann soweit. Da die OP ambulant durchgeführt wird, brachte mich meine Mutter hin und wartete, bis ich wieder nach Hause gehen konnte.
Angenehm ist die OP nicht. Das liegt aber an den Betäubungsspritzen, die man rund um den Zeh gesetzt bekommt. Es fühlt sich an, als ob der Zeh wie ein Ballon aufgeblasen wird. Durch den Druck der Spritzen ist das recht schmerzhaft. Nach etwa 5-10 Minuten ist man dann aber komplett schmerzfrei. Das taube Gefühl im Zeh ist wirklich seltsam.
Man liegt auf dem Rücken und sollte sich vielleicht einen Kopfhörer mit Musik mitnehmen. Das hatte ich damals nicht und so hört man doch alles fiesen Geräusche, wenn der Arzt am Nagelbett herumschabt und es entfernt, etc. Ist zwar nicht schlimm, weil man nichts spürt, aber die Vorstellung ist nicht so toll.
Da bei mir der Zeh so schlimm entzündet war, habe ich zudem auch einiges gespürt, was wohl nicht der Fall ist, wenn man das Problem nicht so lange hinauszögert hätte.
Nach der Operation wird das Ganze mit 2-3 Stichen vernäht und man bekommt einen ordentlichen Verband, den man alle paar Tage beim Arzt erneuern muss.
Bei mir war der Kreislauf nach der Operation etwas am Boden und ich erinnere mich noch heute, dass ich einen” Tunnelblick” hatte, als mich meine Mutter zum Auto bugsierte.
Fuß hochlegen und schonen
Daheim hieß es Fuß hochlegen und möglichst nicht belasten. Sobald die Betäubung nachlässt, spürt man natürlich auch die Schmerzen. In Ruhestellung allerdings kaum bis gar nicht, aber der Gang aufs Klo war zumindest bei mir ziemlich schmerzhaft, da dann das Blut im Zeh pocht. Es kann aber sein, dass das an meinem schlimm entzündeten Zehen lag und nicht an der OP an sich. Außerdem gibt es ja auch gute Schmerzmittel für diesen Fall. Diese sollte man bestenfalls schon einnehmen, bevor die Betäubung nachlässt.
Beim Verbandswechsel in der Praxis bekam ich ein Fußbad, um die vom Blut festklebenden Verbandsreste vom Zehen zu lösen. Das hat in der Regel auch gut geklappt und war schmerzfrei. Der Blick auf den Nagel bzw. die Nähte und den eigenen Zeh ist jedoch etwas gruselig. Wer kein Blut sehen kann oder sich generell damit schwer tut, sollte beim Verbandswechsel besser keinen Blick darauf werfen.
Nach etwa 1-2 Wochen wurden die Fäden gezogen und der Zeh von Tag zu Tag besser. Da bei mir beide Zehen betroffen waren, wurde direkt nachdem der erste Zeh abgeheilt war der zweite Zeh in Angriff genommen. Auch das lief reibungslos.
Wie gesagt, der Eingriff ist schon mehr als 25 Jahre her und ich hatte seit der Nagelbettverkleinerung nie mehr auch nur ansatzweise einen eingewachsenen Nagel. Ob die die Nägel nun gerade schneide oder nicht, spielt dabei jetzt kaum eine Rolle mehr. Außerdem haben die Nägel beide auch eine sehr schöne Form. Die zwei kleinen Narben sieht man fast überhaupt nicht mehr und wenn, dann würden sie auch nicht stören.
Mein Fazit:Ich empfehle jedem, der mit eingewachsenen Nägeln öfters Probleme hat, einen Arzt aufzusuchen und eine Nagelbettverkleinerung zu besprechen. Ich bin sehr zufrieden und bis zum heutigen Tag beschwerdefrei.